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Effektive Eingaben: Leitfaden zur Erstellung effektiver Prompts

Nahezu alle wichtigen Dokumentationen zu großen Sprachmodellen (von GPT-4 von OpenAI über Claude von Anthropic bis hin zu Gemini von Google) weisen auf eine ähnliche grundlegende Architektur für das erfolgreiche Erstellen von Prompts hin. Diese Vorgaben entsprechen dem von coGPT eingesetzten RISEN-Framwork. Weitere Infos zu Arbeiten mit Prompts in coGPT finden Sie hier.

Die sechs Hauptelemente:

1. Rolle oder Persona

Definition: Sie geben dem Modell vor, welche Rolle es einnehmen soll, z. B. „Du bist ein Senior Java-Entwickler“ oder „Du bist ein KI-Assistent für Karriereberatung„.
Relevanz: Sprachmodelle nehmen die Rolle an, die Sie ihnen zuweisen. Die Angabe einer Rolle verändert den Ton, den Stil und die Wissensbasis, auf die das Modell zurückgreift.

2. Ziel- oder Aufgabenstellung

Definition: Was genau Sie ausgeführt haben möchten. Zum Beispiel: „Übersetzen Sie diesen Absatz ins Spanische“ oder „Fassen Sie die beruflichen Qualifikationen des Benutzers zusammen„.
Relevanz: Sprachmodelle sind extrem anpassungsfähig. Ein klar definiertes Kernziel sorgt dafür, dass sie auf dem richtigen Weg bleiben.
Tipp: Falls der volle Umfang der Aufgabe noch unklar ist, zerlegen Sie sie in kleinere Teile und definieren Sie konkrete Aufgaben auf dem Weg!

3. Kontext oder Referenzen

Definition: Wesentliche Datenpunkte oder Textausschnitte, die das Modell benötigt: z. B. „Hier ist der Lebenslauf des Nutzers“ oder „beziehe diesen 300 Wörter langen Auszug aus einem Forschungsartikel mit ein„.
Relevanz: Sprachmodelle überbrücken Informationslücken durch Vermutungen. Wenn Sie genaue oder fachbezogene Details wünschen, liefern Sie diese. Ebenso hilft es irrelevante Texte zu minimieren – zu viel „Rauschen“ kann das Modell überladen.

4. Format- oder Ausgabebedingungen

Definition: Sie spezifizieren, ob Sie Aufzählungspunkte, eine Tabelle, JSON oder einen kurzen Absatz möchten.
Relevanz: Ohne klare Vorgaben für das gewünschte Format kann es sein, dass Sprachmodelle Ihnen eine sehr ausführliche Antwort geben. Oder sie verbergen wichtige Informationen in einem unstrukturierten Fließtext, der schwer zu analysieren ist.

5. Beispiele oder Demonstrationen (Optional)

Definition: Zeigen Sie ein gutes (und manchmal auch ein schlechtes) Beispiel genau des Stils oder der Ausgabe, die Sie benötigen.
Relevanz: Sprachmodelle lernen in Echtzeit aus Beispielen. Selbst eine einzelne Demonstration verdeutlicht das gewünschte Format oder den Stil besser als seitenlange Erklärungen.
Einschränkung: Manchmal kann es vorkommen, dass das Hinzufügen eines Beispiels in der Praxis die Kreativität einschränkt, die Sie sich für die Aufgabe wünschen. Daher sollten Sie bei Aufgaben, die nützliche Variationen erfordern, sowohl mit als auch ohne Beispiel testen.

6. Einschränkungen / Zusätzliche Anweisungen

Definition: Wortlimits, keine externen Daten verwenden, oder Erklärungen auf einem Leseverständnisniveau der 5. Klasse abgeben.
Relevanz: Sprachmodelle können übermäßig ausführlich oder abschweifend sein. Vorgaben halten sie im Zaum.
Tipp: In der Praxis können zu viele Einschränkungen das Modell verwirren. Setzen Sie diese also mit Bedacht ein.

Fortgeschrittene Techniken

1. Few-Shot Prompting

Wenn Sie wollen, dass das Sprachmodell einen bestimmten Stil oder ein bestimmtes Format reproduziert, geben Sie ein paar Beispiele für (Eingabe → gewünschte Ausgabe). Zum Beispiel: „Bei einer Stellenanzeige fassen wir sie so zusammen…“ und zeigen Sie ein Beispiel. Dies ist besonders häufig bei Aufgaben wie der Code-Generierung, der Lösung von mathematischen Problemen oder strukturierter Datenauswertung der Fall.

2. Iterative oder Multiprompt-Strategien

Teilen Sie große Aufgaben in mehrere Aufforderungen oder Schritte auf. Dies ahmt nach, wie Sie mit einem menschlichen Experten sprechen würden – Planen → Teilresultate erhalten → Verfeinern → Abschließen. Zum Beispiel: Erstellen Sie zuerst eine Gliederung. Dann erweitern Sie jeden Abschnitt.

Effektive Prompt-Entwicklung durch Dialog

Bitten Sie das Sprachmodell um Hilfe bei der Erstellung eines besseren Prompts. Fordern Sie das Sprachmodell auf, im Rahmen einer „Entdeckungsreise“ mit Ihnen gemeinsam, durch ein Gespräch, einen besseren Prompt zu entwickeln. Geben Sie ihm eine grobe Vorstellung davon, was Sie möchten und nutzen Sie das Gespräch um alle Faktoren zu betrachten die Ihren Prompt verbessern können.

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